Es gibt Tage…

Andreas Samtleben | 22.01.2023

Armin Mueller-Stahl ist Musiker, Maler, Schriftsteller und Schauspieler. Erst in der Deutschen Demokratischen Republik, nach seiner Ausreise 1980 auch in der Bundesrepublik Deutschland. Ab 1989 verschlug es ihn weiter nach Hollywood. 54 Auszeichnungen (aus den Jahren 1963-2016) listet Wikipedia für ihn auf, darunter auch die der Ehrenbürgerschaft des Landes Schleswig-Holstein.

Wenn Armin Mueller-Stahl mal in Deutschland weilt, dann lebt er gar nicht so weit weg von Bargteheide. Sein Atelier befindet sich in Sierksdorf an der Ostsee. Mit ein wenig Glück schaut er bei uns im Kino des Kleinen Theaters Bargteheide vorbei, am 29. Januar 2023 um 18:00 Uhr zur Filmpremiere „Es gibt Tage…“.

Pressemitteilung des Kino im Kleinen Theater Bargteheide

Armin Mueller-Stahl wird als Gast zur Filmpremiere im Bargteheider Kino erwartet.

Der 90-minütige Film ist eine Zeitreise durch das Leben von Armin Mueller-Stahl mit vielen Songs aus seinem letzten Konzert im Berliner Wintergarten und intensiven Gesprächen mit ihm. Der Film zeigt auf sehr berührende Art die öffentlichen Erfolge, aber auch die privaten Momente dieses außergewöhnlichen Künstlers.

Manche Begegnungen hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Wer Armin Mueller-Stahl schon einmal persönlich getroffen hat, weiß, wovon die Rede ist. Das Bargteheider Kino hat den großartigen Darsteller, Musiker, Maler und Autor am Sonntag, 29. Januar (18:00 Uhr) zur Premiere des Dokumentarfilmes „Es gibt Tage … Der Film – Armin Mueller-Stahl“ eingeladen.

Ein Leben, das ihn bis nach Hollywood gebracht hat. Mueller-Stahl ist ein Phänomen im deutschen Filmgeschäft. Zu dem Zeitpunkt, als er beschloss, sein Glück in den großen amerikanischen Filmstudios zu versuchen, war er mit 58 Jahren in einem Alter, in dem andere ans Aufhören denken. In den USA ging es mit seiner Karriere steil aufwärts. Er stand mit Michael Douglas, Tom Hanks, Clive Owen, Jack Lemmon, Natalie Portman, Cate Blanchett, Christian Bale, Ewan McGregor und unzähligen anderen Top-Schauspielern vor der Kamera, arbeitete mit Regisseuren wie Tom Tywker und Jim Jarmusch. Inzwischen filmt der 92-Jährige nicht mehr und sein letztes Konzert hat er in Berlin im Oktober 2018 im Wintergarten Varieté gemeinsam mit seiner Band gegeben.

Manager Hans Jochen Hübenthal durfte ihn dabei begleiten. Über die Dauer der Dreharbeiten sagt er: „Es gab nur diesen einen Drehtag. Gleichwohl haben die Vorbereitungen dazu mehrere Monate gedauert.“ Die besondere Herausforderung habe darin bestanden, dass alles beim ersten Mal klappen musste. „Das Konzert wurde live aufgezeichnet und es war nicht möglich, im musikalischen Teil etwas zu wiederholen“, erläutert Hübenthal, der Armin Mueller-Stahl 2010 kennengelernt hat. „Aus den Medien kenne ich ihn allerdings schon mehr als 50 Jahre.“

Der Kontakt sei durch den Musiker Günther Fischer zustande gekommen, für den er schon lange arbeite. „Er ist schon seit DDR-Zeiten mit Armin befreundet und hat auch die CD ,Es gibt Tage‘ mit ihm produziert.“ Jenes Album, das titelgebend für den Film war, weil es die Initialzündung für die folgenden Konzerte war.

Auf die Frage, ob Mueller-Stahl leicht für die Idee einer Dokumentation zu begeistern gewesen sei, antwortet Hübenthal: „Es gab eine Besprechung mit der Produktionsfirma und es war nicht schwer, Armin von diesem Projekt zu überzeugen.“ Die Zusammenarbeit mit dem Hollywoodstar sei von Beginn an sehr vertrauensvoll gewesen und mittlerweile freundschaftlich.

Armin Mueller-Stahl bestätigt das. Er sagt: „Mein Verhältnis zu Hans Jochen Hübenthal ist freundschaftlicher Natur.“ Als er den Film das erste Mal in Gänze gesehen habe, seien ihm aber sofort Verbesserungswünsche in den Sinn gekommen.

Die Musik spielt eine wichtige Rolle in dem Film. „Für mich bedeutet Musizieren Seelenmassage“, sagt Mueller-Stahl. Sein erster Berufswunsch sei auch nicht Schauspieler, sondern Musiker gewesen. „Ich habe von klein auf Geige gespielt.“ Klassik und Jazz liebe er gleichermaßen. Auch wenn er mit 88 Jahren aufgehört habe, Konzerte zu geben, gelte seine größte Leidenschaft heute der Musik – und der Malerei.

Er habe festgestellt, dass die Komposition eines Musikstücks und eines Bildmotivs sich hinsichtlich „Rhythmus und die Harmonie in den Farben“ sehr ähnelten. So verwundert es nicht, dass er unter den vielen Songs des Konzertmitschnitts auch Eigenkompositionen zu hören sind. Ausschlaggebendes Kriterium bei der Auswahl der Bandmusiker Günther Fischer, Tobias Morgenstern und Tom Götze sei deren Qualität gewesen, sagt Mueller-Stahl. Sie alle kommen auch in dem 90-minütigen Film zu Wort.

Dieser nähert sich dem Künstler auf behutsame Weise an. Dabei gelingt es, ein authentisches, intensives und vielschichtiges Bild dieses multitalentierten Stars auf der Bühne und in privaten Momenten zu zeichnen. Gefragt, wie nah er das Publikum an sich heranlasse, sagt Mueller-Stahl mit einem Schmunzeln, das hänge ganz von den Zuschauern ab. Zurzeit weilt er in Norddeutschland, wo er ein Haus in Sierksdorf hat und sich sprachlich zu Hause fühlt. Seine zweite Heimat ist Kalifornien, wo ihm das Wetter besser gefällt.

Sein Manager Hans Jochen Hübenthal sagt: „Der Film erzählt über Schauspiel, Malerei und über die Musik und ist interessant für alle Zuschauer, die mehr über das Schaffen von Armin Mueller-Stahl wissen wollen.“ Und natürlich auch für alle, die den großartigen Schauspieler einmal aus nächster Nähe erleben wollen.

Tickets für die Filmpremiere „Es gibt Tage …“ am Sonntag, 29.01., 18.00 Uhr, kosten 15 Euro (erm. 13) Euro. Eine Reservierung wird empfohlen. Die Kinokarten können ab 17.15 Uhr an der Kinokasse gekauft werden.

Foto: (c) Gernot Klein