Wohnungsbau „Am Maisfeld“

Andreas Samtleben | 12.02.2023

So sehr sich alle Fraktionen einig waren, mehr sozialen Wohnraum schaffen zu müssen, so sehr gehen jetzt die Meinungen auseinander, wie viele Wohnungen davon gebaut werden können, angesichts von fehlenden Parkplätzen.

Mit den Stimmen von CDU und WfB wurde am 02.02.2023 im Ausschuss Planung und Verkehr die kleinere Variante von 63 zu bauenden Wohnungen beschlossen. Damit sollen nun 13 Wohnungen, darunter 11 sozial geförderte Wohnungen, weniger als möglich entstehen. Grund sind 16 fehlende Parkplätze. Das stößt einigen nun sauer auf. In den sozialen Netzwerken wird Stimmung gegen die Entscheidung gemacht und sogar das Abendblatt sieht sich neben seiner Berichterstattung zu einem Kommentar veranlasst.

Joachim Teschke, Geschäftsführer der Stadtwerke und Kämmerer der Stadt zeigte sich „doch sehr überrascht“ von dem Ergebnis, da dieser Verzicht die wirtschaftliche Gesamtsituation des Vorhabens verschlechtert.

Für die WfB ist der Fall klar. Durch die fehlenden Parkplätze „wird das gesamte Wohnumfeld unkontrolliert zugeparkt“, so der WfB-Fraktionsvorsitzender Norbert Muras in einer Pressemitteilung.


Die Aussage der Grünen auf ihrer Webseite „Manchen sind Parkplätzen wichtiger als eine sichere Bleibe für Menschen“ überschreitet für CDU und WfB eine Linie.

Vorzeige-Bauvorhaben der Grünen ohne Sozialwohnungen

Muras erinnert daran, dass „ausgerechnet die Grünen-Fraktion das Bauvorhaben „Ökosiedlung“ Am Krögen massiv unterstützt hat, in dem es keine einzige Sozialwohnung und sehr viele Autos gibt“. Norbert Siemer von der CDU Bargteheide spricht gar von „Scheinheiligkeit“ der Grünen und weiter „wenn es den Grünen so wichtig ist, dass wir mehr geförderten Wohnungsbau bekommen, dann verstehe ich nicht, warum die Grünen dagegen sind, die abgängige Villa Wacker zu entfernen, um dort im größeren Rahmen zentrumsnah sozial geförderten Wohnungsbau zu realisieren.“

FDP reagiert mit Verständnislosigkeit

Gorch-Hannis la Baume, Fraktionsvorsitzender der FDP war ziemlich erbost über die Entscheidung, den Wohnraum von 79 auf 63 Wohnungen zu reduzieren. „Es kann nicht immer nach althergebrachtem Gedankengut verfahren werden, wir leben in Zeiten, wo es möglich sein muss, um die Ecke zu denken“. Sein schon lange bestehender Vorschlag durch die Stadt eine Tiefgarage bauen zu lassen, die Plätze zu vermieten, um Einnahmen zu generieren und dann durch die Stadtwerke darüber Häuser bauen zu lassen, fand keine Mehrheit.