Bargteheide gedachte der Toten

Andreas Samtleben | 20.11.2023

Mit einem Gottesdienst, einer Kranzniederlegung am Ehrenmal und einer Gedenkveranstaltung gedachte Bargteheide am Volkstrauertag 2023 der Toten von Krieg und Gewaltherrschaft.

Bürgermeisterin Gabriele Hettwer eröffnete die Gedenkveranstaltung im Stadthaus. Ihr besonderer Dank galt der Bargteheider Arbeitsgruppe Volkstrauertag, die seit 40 Jahren den Volkstrauertag vorbereitet.

In einer Presseerklärung erklärte Bürgervorsteherin Cornelia Harmuth im Vorfeld der Veranstaltung:

„Bei der Ausgestaltung des Volkstrauertags genießen wir in Bargteheide ein Alleinstellungsmerkmal“. Statt einer kurzen Nachricht in den Medien geht die Teilnahme an der Gedenkveranstaltung viel tiefer. Das macht was mit uns.“

Seit über vier Jahrzehnten gestaltet die Arbeitsgruppe unter Leitung von Birgitt Gartenschläger den Volkstrauertag in Bargteheide auf besondere Weise. Mit dem Ziel, die Schülerschaft einzubeziehen, übernimmt das Gymnasium Eckhorst traditionell einen Teil der Ausführung, so auch in diesem Jahr: Neben einer Präsentation über die Bedeutung von Freiheit, gestern wie heute, näherten sich die Schülerinnen und Schüler der zehnten Klasse auch über verschiedene Medien wie Plakaten, Briefwechseln, einer digitalen Slideshow und Theaterszenen der Person Sophie Scholz. „Die Materialvielfalt gibt uns die Möglichkeit, uns intensiv mit ihrer Persönlichkeit auseinanderzusetzen“, sagt Marion Schröter-Piehl, Lehrerin am Gymnasium Eckhorst. „Zudem bietet Sophie Scholl durch ihr junges Alter eine große Identifikationsfläche.“

Die Arbeitsgruppe Volkstrauertag mit Bügermeistein Gabriele Hettwer

Sophie Scholl war Mitglied der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“. Sie stellte sich dem NS-Regime mutig entgegen, entwarf und verteilte Flugblätter, die gegen die NS-Gewaltherrschaft aufriefen. Während einer Flugblattaktion in der Universität München am 18. Februar 1943 wurde sie zusammen mit ihrem Bruder Hans erwischt und später der Gestapo übergeben. Vier Tage später, am 22. Februar 1943, fand gegen die Geschwister Scholl sowie ihren Mitkommilitonen Christoph Probst der Prozess am Volksgerichtshof statt. Sie wurden zum Tode verurteilt und am selben Tag durch Enthauptung hingerichtet.

Fotos: Werner Scholl | Andreas Samtleben