Der Kampf um Wohnungen

Bargteheide benötigt dringend bezahlbare Wohnraum. Der nachgefragte Bedarf geht von Sozial.- über Miet.- bis hin zu Eigentumswohnungen. Die Politik war sich einig, auf dem Grundstück -Am Maisfeld- sollen 100 Wohnungen entstehen. Infolge des Siedlungsdrucks sind in Bargteheide kaum noch Wohnungen zu bezahlbaren Preisen zu mieten.

Wir alle benötigen erschwinglichen Wohnraum, der gleichzeitig den hohen Ansprüchen, die wir an die Klimaverträglichkeit stellen, genügt. Das zu realisieren wird immer schwieriger, denn die Materialkosten, aber auch die energetischen Anforderungen machen es inzwischen fast unmöglich den Wohnbedarf zu erschwinglichen Preisen zu decken. Die einhellige Idee war, Wohnungen unter der Regie der Stadtwerke entstehen zu lassen. Die Stadtwerke bauen Wohnungen ohne Gewinnabsichten. Das würde den Mietpreis ein Stück weit senken.

100 Wohnungen sollten es in der Vorstellung aller politischen Parteien werden. Um die Nachfrage nach Wohnungen decken zu können, müssen die Planungen mehrgeschossig werden. Dafür sind bereits vor Jahren die erforderlichen Beschlüsse getroffen worden.

Die Runde derer, die die Grundkonzeption für das Bauvorhaben -Am Maisfeld- erstellten, bestand ausschließlich aus Vertretern der politischen Parteien, CDU, SPD, Grünen und der WfB. Die FDP wurde ausgeschlossen. Die genannten Parteien waren es, die den Rahmen festlegten, dann einen Wettbewerb organisierten und so die Voraussetzungen für eine europaweite Ausschreibung schufen.. Es entstanden Entwürfe, die dem Vorentwurf des B-Plans zugrunde lagen.

Für die Entwicklung des B-Plans gab es keine Vorplanung der Gebäude, mit der das erforderliche Bauvolumen hätte beschrieben werden können. Die Folge war, dass das Grundstück mit deutlich zu kleinen Baukörpern überplant wurde. Die 100 vorgesehenen Wohnungen passten infolge der Fehlplanung nicht auf das Grundstück. Es wurden dann Gebäude, die lediglich 67 Wohnungen fassten, beschlossen.

Die Wohnungen wurden ohne Keller und ohne Tiefgaragen konzipiert.. Das wäre nicht finanzierbar gewesen, wird behauptet. Schon immer wollte die FDP, dass die Planungen soziale, frei finanzierte und Eigentumswohnungen enthalten. Auch das Bereitstellen von Eigentumswohnungen dient einem sozialem Zweck. Können sich doch die Erwerber auf diese Weise eine ordentliche Altersversorgung sichern.

Mit dem Konzept wären die Finanzierung der Keller und der Tiefgaragen für die frei finanzierten Wohnungen möglich gewesen. Der Bau von 70 Sozialwohnungen und 30 frei finanzierten Wohnungen sind so möglich. Die drei – vier geschossigen Häuser fassen keine 100 Wohnungen, sondern nur 63.

Letztendlich wurde, nachdem unsere Bürgermeisterin dringlich darum bat, alle Häuser viergeschossig zu planen , der B-Plans angepasst. Alle Häuser werden nun vier-geschossig geplant. Die Wohnungszahl erhöht sich damit auf 76.

Der eigentliche Stein des Anstoßes ist bei allen größeren Bauvorhaben immer die Unterbringung der Autos. 50 Stellplätze können auf dem Grundstück oberirdisch realisiert werden. Die Zahl der Stellplätze hätten für die 70 Sozialwohnungen ausgereicht. Für die frei finanzierten Wohnungen können die erforderlichen Stellplätze als Tiefgaragenplätze geplant werden. Die wären möglich gewesen, wenn der Vorschlag der FDP Berücksichtigung gefunden hätte. Viele Wohnungen sind nun den Parkplatzanforderungen und der Engstirnigkeit der Parteien und zum Opfer gefallen.

Der einzige der das erforderliche. bautechnische Wissen in die Runde hätte bringen können wäre der Vertreter der FDP gewesen. Der hätte seine langjährige Erfahrung als Dipl.-. Bauingenieur beisteuern und für einen guten Ausgang sorgen können.

Den wollte man aber nicht dabei haben. Die FDP-Kritik wurde von einem sozialdemokratischen Politiker mit den Worten abgetan: „Ich habe es gewusst, es gibt nur Ärger, wenn der dabei ist“!.

Den gab es dann auch.

Das, was dann vorgelegt wurde, ist architektonisch katastrophal. Keine der ursprünglich vorgesehenen Planziele wurde erreicht.

Die Verlierer sind vor allem diejenigen, die eine bezahlbare Wohnung sei es nun eine Sozialwohnung, eine frei finanzierte Wohnung oder eine Eigentumswohnung in Bargteheide suchen.