Fehlstart

Andreas Samtleben | Aktualisiert: 12.05.2022 15:45 Uhr

Hut ab, mit welcher Geschwindigkeit sich Herr Mairhöfer selbst demontiert. Erst sein offensichtlich erfolgloser und sich selbst schadender Versuch, Birte Kruse-Gobrecht im Rathaus zu halten und jetzt kassiert, laut Hamburger Abendblatt vom 11.05.2022, das Amtsgericht Lübeck auch noch die Vorstandswahl des Europavereins Bargteheide. Bedauerlicherweise beschädigt der parteilose Stadtvertreter Mairhöfer damit nicht nur sich, sondern auch das gesamte Ehrenamt.

Satzung des Vereins noch old school

Dabei hätte er es besser wissen können. Die von ihm, gegen viele Widerstände von Mitgliedern durchgeführte Briefwahl, ist nicht rechtens. Wurde die Mitgliederversammlung des Vereins am 01.12.2021 noch in Präsenz abgehalten, sollten die Wahlen für weitere Vorstandsmitglieder nun per Briefwahl abgehalten werden. Als Grund gab Mairhöfer Corona an. Andere gingen von der Vermutung aus, Mairhöfer wollte keine Diskussionen aufkommen lassen, so kurz vor der Bürgermeisterwahl. Norbert Muras hatte bereits am 03.03.2022 die Stadtverwaltung und Herrn Mairhöfer schriftlich, und Herrn Mairhöfer dann noch einmal mündlich aufgefordert, den Wahlvorgang abzubrechen. Ohne Erfolg, demokratische Grundsätze scheinen nicht Mairhöfer sein Ding zu sein.

Freunde vereint

Bis auf Herrn Frank Feier, von dem ich es nicht weiß, sind die dann in den Vorstand gewählten Vorstandsmitglieder alle Unterstützer und Unterstützerinnen der noch amtierenden Bürgermeisterin Kruse-Gobrecht.
Der vorherige Vorstand trat geschlossen zurück, weil er sich durch die Verwaltung nicht genug bis gar nicht unterstützt und sich in „politische Auseinandersetzungen hineingezogen“ sah. Im Stormarner Tageblatt vom 10.12.2021 bedauerte Kruse-Gobrecht sehr „dass es jetzt zu dieser öffentlichen Auseinandersetzung gekommen ist“. Klar, schließlich waren es zu diesem Zeitpunkt nur noch fünf Monate bis zur Bürgermeisterwahl. Schlechte Presse ist nun mal schlecht.

In einer am 10.05.2022 um 20:36 Uhr von Herrn Mairhöfer versendeten Pressemitteilung, die dann bereits um 22:49 Uhr auf Bargteheideaktuell.de veröffentlicht wurde (Respekt dafür von Herrn Kastendieck an die werten Kollegen), räumte Klaus Mairhöfer Fehler ein, nicht die Seinen, die des Notariats. „.. die vorgeschriebene Textform“ sei „nicht eingehalten worden“. Dieses hätte er am 09. Mai durch den Notar erfahren.

Vor der augenscheinlich eilig verfassten Pressemitteilung hatte Lutz Kastendieck vom Hamburger Abendblatt Fragen zum Urteil per E-Mail an Klaus Mairhöfer gestellt. Unter anderem bat er um Antworten auf die Frage, wann der Brief beim Notar eingegangen sei. Laut einer Anfrage durch das Hamburger Abendblatt an das Amtsgericht Lübeck wurde dort schriftlich erklärt, dass „die Mitteilung über die „nicht korrekt erfolgte Briefwahl“ bereits am 2. Mai erfolgt!“ sei. Der 2. Mai war ein Montag = Mitteilung raus! Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag = Bürgermeisterwahlen. Da passt die nicht korrekt durchgeführte Wahl des Vorstands natürlich nicht ins Bild. Mich würde doch sehr der Eingangsstempel des Notariat auf dem Schreiben des Gerichts interessieren. Mit der Veröffentlichung könnte Herr Mairhöfer m.E. alle Ungereimtheiten, was den Eingang des Schreibens und die späten Pressemitteilung angeht, ausräumen. Das wird wohl eher nicht passieren. Ob sich der Notar dazu äußern wird? Stadtvertreter Norbert Muras hat ihm dazu bereits ein E-Mail geschickt. Städtepartnerschaften sind eine Angelegenheit der Stadt und der Stadtvertretung.

Bei Herrn Mairhöfer frage ich mich mittlerweile, wie es sein kann, dass ein einzelner Mensch so viel Schaden anrichten darf und sich über sämtliche gesellschaftliche, demokratische und rechtliche Normen meint hinwegsetzen zu können?
Wären wir noch ein Dorf, wie es Birte Kruse-Gobrecht während ihres Wahlkampfes meinte, könnte ich mir Herrn Mairhöfer auch gut mit einer Leier vorstellen.

Grafik: gerald auf pixabay.de