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Zum Wahlausgang

Andreas Samtleben | 16.05.2023

Im Gegensatz zur WfB, die sich noch in der Wahlnacht äußerte, schaffen es die Grünen nicht, sich zu erklären. Stattdessen jubelt ihre Haus- und Hof-Plattform bargteheide-aktuell.de über die Erfolge der Grünen in Ahrensburg und Ammersbek. Den Verlust von Minus 3% in Bargteheide erwähnt sie nicht. Nur wer sich die Grafik anschaut, erkennt, dass die Wählerinnen und Wähler in Bargteheide den Grünen gegenüber ihr Vertrauen reduziert haben.

Für grüne Politik aus Bargteheide sieht es im Kreis Stormarn noch ärger aus. Der Anteil der Stimmen schrumpfte im Wahlkreis 08 (Nord-West) um Minus 1,7% und im Wahlkreis 09 (Süd-Ost) um Albtraumäßige Minus 8,5%. Wohlgemerkt, im Kreis Stormarn legten die Grünen insgesamt mit einem Plus von 1,1% zu. Zwar gab es auch hier Wahlbezirke mit Verlusten, diese hielten sich aber mit einem Minus zwischen 0,1% bis Minus 0,7% in Grenzen.

Für die anderen Bargteheider Parteien mag der Verlust der Grünen eine Genugtuung sein, erweckten Wählerinnen und Wähler in Teilen doch den Eindruck, dass es ihnen egal ist, welche Partei in Bargteheide was macht. Das hat sich mit der Wahl vom 14. Mai 2023 als Irrtum erwiesen. Danke dafür.

Auch bei der WfB muss man sich ernsthaft fragen, woran es gelegen hat. Ein Minus von 5.1% ist ein eindeutiger Hinweis darauf, dass sie mit ihren Themen das Wahlvolk nicht erreicht hat. Obwohl die Wahlbeteiligung höher als 2018 war, verloren die WfB 298 Stimmen. Nur in zwei der vierzehn Wahlkreisen konnten die Kandidaten um 0,5% und 2,1% zulegen, der Rest verlor zwischen Minus 0,9% bis Minus 12,2% der Stimmung. Tröstlich mag da sein, dass es sie nur einen Sitz in der Stadtvertretung gekostet hat.

Gegen einen möglichen Abwärtstrend stemmte sich Bargteheides SPD. An dieser Stelle darf einmal ein dickes Lob für den Spitzenkandidaten Mehmet Dalkılınç ausgesprochen werden. Man konnte den Eindruck von der Geschichte vom „Der Hasen und der Igel“ gewinnen. Wo man auch hinkam, Dalkılınç war schon da. Er führte die SPD hinter die CDU. Mit 23,4% errangen die Sozialdemokraten ein Plus von 4,3% der Stimmen und Platz zwei des Treppchens.

Bei der FDP scheint alles so wie immer. 20 Stimmen mehr als 2018 haben keinen Einfluss auf die Prozente und so blieb ihr nur ein Plus/Minus 0. Bitter für die Partei ist der Verlust des Fraktionsstatus. Sie kann nur noch auf die noch ausstehende Gerichtsentscheidung warten und hoffen.

Naja, bei der CDU gibt es wohl nichts zu meckern. Die Eroberung aller Bargteheider vierzehn Wahlkreise nebst der gewonnenen Kreiswahl lassen keinen Platz für negative Vibes. Wonach einige alte und neue Stadtvertreter nach der Siegesfeier vielleicht suchen könnten, wären Kopfschmerztabletten.